XITASO und MAN Energy Solutions Projekt Illumine

Es fühlt sich an wie ein Team

Drei Jahre Zusammenarbeit beim Projekt „ILLumINE“ – Im Gespräch mit Michael Raila von MAN Energy Solutions

Björn Hein, Head of Marketing bei XITASO: Das Projekt „ILLumINE“ dürfen wir bereits seit 3 Jahren als Software Engineering-Spezialist begleiten. Um was geht es dabei und was war das Ziel aus Ihrer Sicht?

Michael Raila, Project Manager bei MAN Energy Solutions: Bei Energieversorgern und auch Industriekunden bemerken wir eine gestiegene Nachfrage zur Verknüpfung von existierenden Motorenlösungen zur Stromerzeugung und erneuerbaren Energien. Wichtig ist dabei die ganzheitliche Steuerung, um das gesamte System möglichst optimal zu nutzen. Wir haben uns entschieden, ein Systemangebot zum Management all dieser unterschiedlichen Energiequellen zu entwickeln. Dies war der Startschuss für das Forschungsprojekt ILLumINE, das im ersten Schritt die Machbarkeit des Konzeptes unter Beweis stellen sollte.

Hein: Es waren mehrere Projektpartner beteiligt, wer war dies?

Raila: Zunächst haben wir in Zusammenarbeit mit Prof. Hans Ulrich Buhl von der Projektgruppe Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik (FIT) die Vorgehensweise von Forschungsseite her geplant. Neben der Anlagen- und Integrationskompetenz von MAN Energy Solutions waren auch einige Software Engineering Aufgaben zu lösen und so sind wir an XITASO herangetreten. In dieser Dreierkonstellation bestehend aus Fraunhofer, MAN Energy Solution und XITASO, hat das dann sehr gut funktioniert und wir haben ein Setting gefunden, bei dem jeder Partner seine individuellen Stärken ausspielen konnte.

Dominik Spaun, Product Owner bei XITASO: Was hat damals den Ausschlag für XITASO gegeben? Und rückblickend, haben sich die Erwartungen erfüllt?

Raila: XITASO war von Anfang an sehr transparent und offen, sowohl technisch als auch bei den ökonomischen Fragen. Das hat uns überzeugt. Auch das Forschungsumfeld war für XITASO sehr interessant. Die räumliche Nähe, die sich durch Zufall so ergeben hat, hat sich in der Zusammenarbeit natürlich auch bewährt – nicht zuletzt während der COVID-19-Pandemie.

Spaun: Und der Demonstrator wurde dann auch direkt auf halber Strecke zwischen uns gebaut.

Raila: Genau, man hatte den physischen Bezug. Das Domänenwissen war einfacher zu vermitteln. Auch auf menschlicher Ebene war die räumliche Nähe sehr gut und hilfreich, um Vertrauen aufzubauen. Das hat mit dazu beigetragen, gut über die Corona-Zeit mit vielen Remote-Arbeiten zu kommen.

XITASO MAN Energy Solutions Illumine Screens

Operator-Dashboard des Energy Management Systems ILLumINE

Hein: XITASO ist ein sehr agil aufgestelltes Unternehmen. Wie haben Sie dieses Setup empfunden?

Raila: Sowohl ich als auch das Team haben hier einen Lerneffekt gesehen. Zunächst sehr linear gestartet, sind wir vielleicht etwas spät auf das agile Vorgehen gewechselt und haben auf Anraten von XITASO auf diese Methodik erst gegen Mitte des Projekts umgestellt. Für uns war dies eher Neuland, hat aber sehr gut getan. Einige Teilpakete haben sich konzeptionell im Projektverlauf geändert. Ohne diese Art der Zusammenarbeit und den regelmäßigen Abstimmungen in den „Dailys“ wäre das gar nicht machbar gewesen.

Spaun: Ja ich glaube auch, dass die Zeitschiene ansonsten nicht haltbar gewesen wäre. Dieses schnelle Lernen und die Umsetzung in neue Versionen sind ein extremer Vorteil. Da sind wir schnell in einen guten Rhythmus gekommen.

Raila: Der andere Weg wären lange Lastenhefte gewesen, die wir dann in die Umsetzung gegeben hätten. Damit wären wir böse hingefallen, denn wir haben gesehen, dass sich Dinge schnell geändert haben. Rückblickend konnten wir dies nur durch die agile Vorgehensweise lösen und so die Projektziele erreichen.

Hein: Bei Agilität geht es ja nicht nur um die Methodik, sondern auch um die Nähe der Zusammenarbeit. Hat sich dies, nicht zuletzt in diesem Dreiersetup, besser angefühlt?

Raila: Wir hatten auch im ersten Jahr regelmäßige Meetings und sind gut vorangekommen. Das Problem war allerdings, dass nicht jeder zu jeder Zeit die gleichen Verfügbarkeiten hat, und es war schwierig, gezielt an einem Thema zu arbeiten und dieses abzuschließen. Das hat sich durch die festen Termine der Zwei-Wochen-Sprints, Plannings, Dailys, Reviews gebessert.  Auch das Commitment der Teammitglieder war dann klarer! Für mich hat es sich nach der Umstellung deutlich echter und ehrlicher angefühlt. Probleme wurden im Daily angesprochen und für mich als Projektleiter hatte ich dabei ein besseres Gefühl, wo wir gerade stehen und wo es gerade hakt.

XITASO MAN Energy Solutions Bautafel am Demonstrator

Bautafel beim Demonstrator

Spaun: Ich bin erst später zum Projekt dazu gestoßen und habe es wahrgenommen, dass wir als Team gemeinsam auf das Projektziel hingearbeitet haben. Wir haben projektbezogene Retrospektiven gemacht, um die Prozesse unter die Lupe zu nehmen, diese umgestellt und ggf. auch wieder zurückgeändert, wenn es erforderlich war. Die gemeinsame Ausrichtung hat sich sehr gut und produktiv angefühlt.

Hein: Bei der Auswahl von XITASO hat Sie die Transparenz überzeugt. Status heute, wie würden Sie uns beschreiben?

Raila: Ehrlich gesagt sehe ich gar keinen großen Unterschied zwischen MAN-Kolleg*innen und XITASO. Man fühlt sich wie ein Team, man schreibt in den Chat und bekommt meistens innerhalb von 10 Minuten Antwort. Das fühlt sich gut an, da sind wir zusammengewachsen. Es ist auch ein ehrliches Miteinander, offen und transparent. In Summe, eine gelungene Zusammenarbeit mit einem gelungenen Ergebnis. Können wir gerne wiederholen.

Hein: Wie ist denn das Feedback vom Markt oder von Kollegen*innen zum ILLumINE-Projekt?

Raila: Anfangs gab es durchaus Skepsis zu dem Projekt. Im ersten Zeitraum gab es wenig vorzuzeigen, daher kamen immer wieder Fragen auf, was das Projektteam macht. Nach dem ersten erfolgreichen Testlauf des Demonstrators war dann schon der Zuspruch da. Mittlerweile haben wir uns unseren Stand geschaffen. Viele wissen, was ILLumINE ist und sind stolz auf das Ergebnis. Der Demonstrator ist nun auch in die MAN-Werksführung integriert. Bei Kunden und Wettbewerbern wird die Test-Anlage auch sehr positiv gesehen und wahrgenommen, was noch fehlt sind die externen Referenzen an der ersten Kundenanlage.

Hein: Der Demonstrator läuft soweit, wie wird es denn jetzt weitergehen?

Raila: Genau, der läuft und wir bauen diesen weiter in unser Kundenprogramm ein. Wir werden den Demonstrator weiter betreiben und auch im Regelenergiemarkt vermarkten. So werden wir die Algorithmik immer weiter verbessern. Aus den jetzigen Bausteinen wird ein MAN-Produkt entstehen, was dann auch in einer Pilotanlage im Kundenumfeld eingesetzt werden kann.

Hein: Vielen Dank für Ihre Zeit und Ihre Einblicke in das gemeinsame ILLumINE-Projekt.

Am Demonstrator: Mohamed Elsawaah von MAN Energy Solutions, Dominik Spaun von XITASO, Christian Wiethe von FIT, Michael Raila von MAN Energy Solutions (v.l.n.r.) – Bilder: MAN Energy Solutions

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Dominik Spaun

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dominik.spaun@baras9z.myraidbox.de