Ein herausragendes OEE-Dashboard entwickeln – mit UI/UX-Expertise

Dashboards, auf denen man auf den ersten Blick die „Overall Equipment Effectiveness“ (OEE), die grob übersetzte „Gesamtanlageneffektivität“ erkennen kann, sind eine hervorragende Unterstützung in Produktionsprozessen im Maschinen- und Anlagenbau. Wie man ein OEE-Dashboard bestmöglich entwickelt, darüber berichten unsere UI/UX-Expertinnen Sina Busch und Jacqueline Buchmaier.

Auf einem OEE-Dashboard wird eine OEE-Kennzahl dargestellt, die sich aus drei Kriterien ergibt: der Verfügbarkeit, der Leistung und der Qualität der Anlage(n). Diese drei Faktoren ergeben vereinfacht gesagt durch folgende Formel den errechneten OEE-Wert:

OEE = Verfügbarkeit x Leistungsgrad x Qualitätsrate

Die einzelnen Kennzahlen müssen natürlich zunächst einzeln errechnet werden, bevor sie in diese Formel fließen können. Das daraus resultierende Ergebnis ist ein Wert zwischen 0 und 100 Prozent.

Die errechnete Kennzahl dient für User als Indikator, wie gut oder schlecht die Anlagen gerade performen. Das Ziel ist natürlich, den OEE-Wert so hoch wie möglich zu bekommen. Aber was passiert, wenn der Wert zu niedrig ist? Im besten Fall gibt das Dashboard den Usern an dieser Stelle schon einen Hinweis auf mögliche Gründe.

Schritt für Schritt zum gelungenen OEE-Dashboard

Um den Usern die richtigen Hinweise zum richtigen Zeitpunkt anzubieten, damit also dieser Personengruppe wirklich geholfen wird, müssen wir UI/UX-Expert*innen ganz genau hinschauen. Dazu braucht es Zielgruppen- und Kontextanalysen, strukturiert geführte Interviews, Domänenwissen und die richtigen Fragen. Wie man hier vorgehen kann, möchten wir kurz vorstellen:

Finde die Arbeitsaufgaben der Zielgruppe heraus und lerne deine Nutzer kennen

Da wir bei XITASO menschzentriert arbeiten, ist die erste Frage, die wir uns stellen: Für wen ist das Dashboard? Dabei möchten wir herausfinden, wer alles damit arbeitet und auch wie diese Personen damit arbeiten möchten. Wie wird es in ihren Alltag integriert? Auch der Frage nach dem „Warum“ gehen wir nach. Dadurch finden wir den Zweck des Dashboards für die Zielgruppen heraus und erarbeiten die Produktvision.

Blicke über den Tellerrand

Wir wissen, wie die OEE sich zusammensetzt und welche Werte wir auf jeden Fall anzeigen müssen – diese sind durch die oben genannten Formeln gesetzt. Wir wissen auch, wo das Dashboard zum Einsatz kommt und kennen die Zielgruppe(n). Aber jetzt kommen die spannenden Fragen:

Was passiert denn, wenn die OEE niedriger ist und wie können wir die User an dieser Stelle unterstützen? Da hilft uns der Blick über den Tellerrand und ein vertieftes Wissen und Verständnis der Domäne:

  • Welche Daten kann man aus den Anlagen auslesen? Gibt es Sensoren oder Fehlercodes, die analysiert werden können?
  • Welche dieser Daten sind denn wichtig und für wen?
  • Zu welchem Zeitpunkt sind die Daten wichtig?
  • Wie stehen die Daten miteinander im Zusammenhang?
  • Gibt es aus dem Kontext weitere Informationen, die wichtig sind?

Ein herausragendes OEE-Dashboard ist immer individuell

Dieses Wissen und Verständnis aufzubauen ist etwas, das ganz individuell geschehen muss und unterscheidet ein herausragendes OEE-Dashboard von einer einfachen Anzeigetafel mit vier Werten. Das Ziel muss es dabei sein, die Zielgruppe bei der Optimierung der Anlagen und Prozesse bestmöglich zu unterstützen und dabei auf deren Bedürfnisse einzugehen. Tiefes Wissen der Domäne, eine enge Zusammenarbeit zwischen UI/UX-Expert*innen und den Usern und ein ausgeprägtes Verständnis von Ursache und Wirkung sind dabei die Grundpfeiler.
Dadurch, dass wir mit den Leuten sprechen, gewährleisten wir die optimale Usability und entwickeln nicht irgendetwas, das „nur“ modern und schick aussieht, ohne darüber hinaus einen Mehrwert zu bieten.

TLDR;

  • Das OEE-Dashboard selbst ist als Übersichtsseite sehr einfach zu gestalten → letztlich sind es vier Werte, die angezeigt werden (OEE-Wert, Verfügbarkeit, Leistung, Qualität).
  • Um den Usern einen wirklichen Mehrwert zu bieten, muss es möglich sein, auf Ursachenforschung für die einzelnen Werte zu gehen.
  • Dafür sind Kontext-Analysen sowie tiefes Verständnis der Domäne Voraussetzung, um gezielt die Informationen im OEE-Dashboard anzubieten, die wirklich weiterhelfen und den Usern ihren Arbeitsalltag erleichtern.

Ansprechpartnerinnen

Jacqueline Buchmaier
jacqueline.buchmaier@xitaso.com