Das war der Jugend forscht Regionalwettbewerb 2023

Erneut hat XITASO gemeinsam mit der Hochschule Augsburg den Jugend forscht Regionalwettbewerb ausgerichtet. Insgesamt 8 Projekte haben einen Regionalsieg errungen und können nun im Bayerischen Landeswettbewerb antreten. 

Kann man mittels KI die Pünktlichkeit von Zügen vorhersagen? Wie lässt sich ein alter Kühlschrank energiesparend umrüsten? Machen Smartphones kurzsichtig? Und wie viele CO2-Emissionen können durch eine autofreie Innenstadt eingespart werden? Mit diesen und vielen weiteren Fragestellungen gingen im diesjährigen Augsburger Regionalwettbewerb von Jugend forscht 62 junge Forscherinnen und Forscher an den Start. In dem zweitägigen Wettbewerb stand für die Teilnehmenden vor allem die Präsentation ihres Projektes vor der Fachjury im Vordergrund. Zusätzlich gab es ein buntes Rahmenprogramm, eine tolle Abendveranstaltung in der Feuerwehrerlebniswelt Augsburg und eine öffentliche Projektausstellung. Beschlossen wurde der Wettbewerb mit der Preisverleihung, bei der die Teilnehmenden erfahren haben, wer es eine Runde weiter geschafft hat.

Die Regionalsieger*innen

Pro Fachgebiet können in der Sparte Schüler*innen experimentieren (bis 14 Jahre) und Jugend forscht (ab 15 Jahre) je drei Platzierungen vergeben werden. Die jeweils Erstplatzierten beider Sparten ziehen als Regionalsieger*innen eine Runde weiter in den Bayerischen Landeswettbewerb. In diesem Jahr konnten in 6 der insgesamt 7 Fachgebiete Regionalsiege errungen werden. Lediglich Physik blieb ohne Regionalsieg. In Biologie stachen in der Sparte Jugend forscht gleich zwei Projekte heraus, sodass hier der Ausnahmefall zum greifen kam und beide Projekte in die nächste Runde geschickt werden.

Fachgebiet Arbeitswelt:

UV-Schutzstoffe im Test: Wie sicher schützt UV-Schutzkleidung vor Sonnenstrahlung? Mit dieser Frage hat sich Linn Motullo vom Gymnasium Donauwörth beschäftigt. Dazu bestrahlte die Schülerin verschiedene Stoffe mit UV-Licht und maß die Intensität der durchdringenden Strahlung. Das Ergebnis überrascht: Normale Kleidung schützt beinahe ebenso gut wie spezielle UV-Schutzkleidung und alle Stoffe sind in nassem Zustand durchlässiger als im trockenen.

Fachgebiet Biologie:

Pilzmyzel als Baustoff: Nachhaltig, klimafreundlich und kompostierbar: Sind Pilze der Baustoff der Zukunft? Diese Frage hat sich Lea Hüttl vom Johann-Michael-Sailer-Gymnasium gestellt. Dazu nahm sie das Pilzmyzel, also den unterirdischen Teil, des Austernpilzes genauer unter die Lupe. In verschiedenen Experimenten untersuchte Lea das Myzel auf Eigenschaften wie Nässeresistenz, Schallschutz, biologische Abbaubarkeit und Wärmeleitfähigkeit. Ihr Fazit: Auch wenn Pilzmyzel als Baumaterial derzeit noch Schwachstellen aufweist, hat es auf jeden Fall Potential.

Einflüsse auf die antioxidative Kapazität bei grünen Planzenteilen am Beispiel der Fichte: Antioxidantien gelten in der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie als Wundermittel. Sie sollen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar Krebs senken. Sophie Braun vom Simpert-Kraemer-Gymnasium hat sich mit den Antioxidantien in grünen Pflanzeninhaltsstoffen beschäftigt. Am Beispiel heimischer Fichtennadeln untersuchte sie, welche Auswirkungen die Auswahl der Pflanzenteile und die Verarbeitungsmethoden auf ihre antioxidative Kapazität haben.

Pantoffeltierchen II: Kaum sind sie da, sind sie schon wieder weg. Diese Erfahrung machten Sophia Knoblich und Luna Baur vom Maria-Ward-Gymnasium Günzburg bei früheren Experimenten mit Pantoffeltierchen. Diese waren so schnell, dass die Schülerinnen sie unter dem Mikroskop nur schwer beobachten konnten. In Ihrem Projekt untersuchten die beiden nun verschiedene Mittel zur Verlangsamung der Pantoffeltierchen.

Fachgebiet Chemie:

Vom Alltagsfleck zum Forschungsprojekt: Oh Schreck ein Fleck? Nicht für Stefanie Fischer, Emily Fuchs und Tina Kollmann vom Simpert-Kraemer-Gymnasium. Die drei haben sich in ihrem Projekt mit Flecken aus Methylenblau beschäftigt. Unter verschiedenen Voraussetzungen, z. B. die Farbstoffkonzentration oder Temperatur betreffend, entstanden unterschiedlichste Flecken-Muster. Die Schülerinnen untersuchten in ihrer Arbeit, welche Muster es gibt und welchen Effekt eine Veränderung der äußeren Umstände auf den Fleck haben kann.

Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften:

Auswirkungen höherer atmosphärischer CO2-Konzentrationen – Ein Problem für die Schifffahrt? In Folge des Klimawandels verändert sich mit dem steigendem CO2 Gehalt der Gewässer auch ihr pH-Wert. Auswirkungen auf kalkbeschalte, lebende Organismen sind bereits bekannt. Wie aber sieht es mit korrosionsanfälligen Materialien aus?  Mit dieser Frage hat sich Tobias Prautzsch vom Simpert-Kraemer-Gymnasium beschäftigt. Er untersuchte, welche Auswirkungen eine erhöhte CO2-Konzentration im Wasser auf unedle Metalle hat und leitete daraus eine zukünftige Herausforderung für die Schifffahrt ab.

Fachgebiet Mathe/Informatik:

Bahn-Vorhersage: Über Verspätungen bei der Bahn kann man sich ärgern oder einfach ein Projekt daraus machen. Das jedenfalls hat sich Theo Döllmann von der Universität Augsburg gedacht. Seine mittlerweile dritte Arbeit zu diesem Thema ist eine Website, die die Zuverlässigkeit von Zugverbindungen bewerten und zukünftige Verspätungen schon voraussehen soll. Reisende hätten damit die Möglichkeit, sichere Verbindungen zu finden. Über 400 Millionen Datenpunkte hat Theo für sein Big-Data-Projekt gesammelt und trotz schwieriger Datenlage schon präzise Voraussagen treffen können.

Fachgebiet Technik:

Minizeppelin: Ein Luftschiff für die Hosentasche? Nicht ganz. Aber möglichst klein sollte er schon werden, der ferngesteuerte Minizeppelin, den Oliver Kleßinger vom Descartes-Gymnasium im Rahmen seines Projekts konstruiert hat. Damit der Zeppelin so lange wie möglich in der Luft bleiben kann, verwendete Oliver besonders leichte Bauteile. Neben der Platine stellte sich die Gewichtsreduktion der einzelnen Teile als knifflige Angelegenheit heraus. Die Programmierung der Fernsteuerung ging ihm dagegen leicht von der Hand.

Die Aufzeichnung der Preisverleihung am 03. März 2023 an der Hochschule Augsburg gibt’s hier.