„Hands-on Innovation“ – gemeinsam mit Studierenden der Universität Augsburg User Experience-Methoden greifbar machen

Beim diesjährigen „Hands-on Innovation“ Projekt – veranstaltet von der IHK Schwaben in Zusammenarbeit mit der Universität Augsburg – hat XITASO ein spannendes und praxisnahes Projekt durchgeführt.

In den von vielen Unternehmen eingereichten Projekten dürfen Studierende im zweiten Semester des Fachbereichs „Wirtschaftsinformatik“ ihre Fachkenntnisse in einem realen Bezug und gemeinsam mit den Unternehmen erproben.

Aus einigen Projekt-Ideen haben wir uns für das Thema „Heuristische Evaluation“ entschieden und eingereicht. Was im ersten Augenblick nach einem sehr staubigen Thema klingt, ist eine gängige Methode im Kontext des Mensch-zentrierten-Gestaltungs-Prozesses nach ISO 9241-210, welcher von den UI/UX-Expert*innen bei XITASO gelebt wird.

Eine Heuristische Evaluation wird als Methode im Kontext des Testens von Lösungen eingesetzt. Dabei ist Ziel, anhand von gängigen Heuristiken (= methodische Anleitungen) und durchgeführt von Fachexpert*innen die vorhandenen Schwachstellen oder gar Probleme eines Systems zu identifizieren – ohne die User. Dabei ist in erster Linie weniger wichtig, wie gravierend oder wie ausschlaggebend einzelne identifizierte Schwachstellen sind, sondern es geht stattdessen darum, Probleme erst einmal zu finden.

Es gibt mehrere bekannte Heuristiken, die man für eine Evaluation als Basis nutzen kann. Darunter sind einige von bekannten Forscher*innen im Bereich User Research (u.a. Jacob Nielsen’s „10 Heuristics for User Interface Design“), aber auch eine standardisierte Heuristik aus der Norm ISO 9241-110 (die „Sieben Interaktionsprinzipien“). Diese sieben Interaktionsprinzipien sind auch Basis des eingereichten Studierendenprojektes, mit der Option, weitere Heuristiken in späteren Versionen hinzuzufügen.

Wir haben innerhalb von etwa acht Wochen gemeinsam mit vier Studierenden eine erste Version einer Software entwickelt, um die Methode der Heuristischen Evaluation greifbarer zu machen. Weiterhin stellt die Software ein Werkzeug für unsere UI/UX-Expert*innen dar, die dadurch schneller Evaluationen durchführen können. Die durch das Werkzeug verbesserte Visualisierung der Methode soll auch den Kunden von XITASO helfen, die Evaluationsergebnisse besser zu verstehen und nachzuvollziehen.

Auf fachlicher Ebene hat UI/UX-Expertin Sina Busch die Studierenden unterstützt. Mit dem gemeinsam entwickelten Werkzeug erwarten wir uns eine noch effizientere Arbeitsweise im Bereich User Experience Design und Verbesserungen der Evaluationsergebnisse, welches auch für unsere Kunden einen hohen Mehrwert bietet. Im Bereich der Entwicklung hat Software-Entwickler Christof Baumgartner das Projekt begleitet und die Studierenden zu den Themen Frontend, Backend und Datenbank-Anbindung beraten.

Gemeinsam haben wir in den acht Wochen Projektzeit in wöchentlichen Abstimmungsterminen die Anforderungen erörtert, das Navigationskonzept der Software diskutiert, das Layout konzipiert und regelmäßig Feedback gegeben – und das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Mit der ersten Version des Tools ist es möglich, Kunden-Projekte sowie daran angeknüpfte „Analysen“ bzw. „Evaluationen“ zu erstellen.

In jeder Analyse ist es möglich, anhand der sieben Interaktionsprinzipien den IST-Zustand der Software anhand einer vordefinierten Skala zu bewerten, und diese in einem Netzdiagramm zu visualisieren. Um die Evaluation zu verfeinern, bzw. die Intensität der Schwachstellen aufzudecken, kann zu jedem Interaktionsprinzip auch ein SOLL-Zustand hinzugefügt werden.

So ist es möglich, anhand einer einfachen Visualisierung große oder kleine Lücken aufzudecken. Durch eine Kommentarfunktion können die Interaktionsprinzipien detailliert erläutert und für den Kunden aufschlussreich erklärt werden. In einer weiteren Ausbaustufe können wir uns vorstellen, die ganze Anwendung noch dynamischer und für weitere Heuristiken und Skalen erweiterbar zu machen.

„Die Zusammenarbeit mit den Studierenden hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht und ich kann mich für die großartige Zusammenarbeit nur bedanken! Besonders freut mich das tolle Ergebnis des Projektes, welches jetzt innerhalb unserer UI/UX-Community genutzt und weiterentwickelt werden kann.“

Sina Busch
UI/UX-Expertin

„Die Zusammenarbeit mit den Studierenden hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht und ich kann mich für die großartige Zusammenarbeit nur bedanken! Besonders freut mich das tolle Ergebnis des Projektes, welches jetzt innerhalb unserer UI/UX-Community genutzt und weiterentwickelt werden kann.“

Sina Busch
UI/UX-Expertin

Sina Busch
UI/UX-Expertin

„Die Arbeit mit den vier Studierenden im Kontext des Hands-on Innovation Projekts 2021 hat sehr viel Spaß gemacht und hat gezeigt, dass mit regelmäßigem Feedback, einem vertrauensvollen Umgang miteinander und einer klaren Projekt-Vision auch innerhalb einer begrenzten Zeit richtig richtig gute Ergebnisse entwickelt werden können. Trotz technisch sehr hoher Anforderungen haben die Studierenden ihre Aufgabe sehr gut gemeistert und der Zielgruppe mit einem gut zu bedienenden Werkzeug weitergeholfen.“