Dritter Certified Scrum Professional in Augsburg

Ein Gespräch mit unserem Agile Coach Christian Ohler über seine Weiterbildung zum Certified Scrum Professional.

Christian Ohler, Certified Scrum Professional
und Agile Coach

Nachdem Christian Softwareentwickler und Teamleiter bei XITASO war, spezialisierte er sich auf das Thema agile Entwicklung und ist zuständig, dass agile Prinzipien weiterentwickelt und gefestigt werden.

Was waren die Voraussetzungen zur Zertifizierung?

Ersteinmal musste ich ein „Basis-Zertifikat“ nachweisen, das ich bereits 2014 als Certified Scrum Master absolviert habe. Zudem muss man eine gewisse Zeit mit Scrum gearbeitet haben, insgesamt 36 Monate und 70 Education Units vorweisen, die aus insgesamt 5 Bereichen erbracht werden können. Nähere Infos zu den Voraussetzungen findet man auch auf der Scrum Alliance Webseite.

Was hat Dir besonders Spaß gemacht bzw. was hat Dich nachhaltig beeindruckt?

Im Zuge meiner Zertifizierung war ich beim Global SCRUM GATHERING in Prag. Die Vorträge waren alle hochinteressant und durchweg spannend. Wenn ich einen rauspicken müsste, dann wohl die Präsentation von Brian Robertsen mit dem Titel „Holacracy“. Zudem war es toll sich auf internationaler Ebene über Agilität auszutauschen. Dieser interkulturelle Austausch durch Gespräche mit anderen Teilnehmer ziwschen den einzelnen Vorträgen, war sehr bereichernd. Nachhaltig beeindruckt hat mich die immer noch sehr häufige Frage: Was macht eigentlich ein Scrum Master/Agile Coach?. Das zeigte mir erneut, wie vielschichtig, anspruchsvoll aber auch gleichzeitig spannend diese Aufgabe ist.

Ja und was macht man denn nun als Scrum Coach?

Als Scrum Master arbeitet man auf verschiedenen Stufen:
Stufe 1 ist die klassische „Scrum-Polizei“: Dem Team das Regelwerk erklären und dafür sorgen, dass sich alle daran halten, sowie die Meetings organisieren und moderieren. Das ist vor allem bei neuen Mitarbeitern und frisch zusammengestellten Teams wichtig.
Stufe 2 „Der Facilitator“:  Wenn das Team die Scrum Vorgehensweise einigermaßen beherrscht, gilt es die agilen Prinzipien zu wahren, ins Unternehmen zu tragen und das Team vor Behinderungen und Störungen zu schützen, bzw. diese zu entfernen.
Stufe 3 nenne ich den „Change Agent“: Jetzt geht es darum, gemeinsam mit den Kollegen die Zusammenarbeit so anzupassen, dass alle Teams optimale Arbeitsbedingungen haben und qualitativ hochwertige Ergebnisse liefern. Hier verabschieden wir uns von „Scrum by the book“, sondern entwickeln unsere eigenen Prozesse. Das ist auch der Grund warum meine Postition „Agile Coach“ und nicht Scrum Master heißt. Getreu dem agilen Prinzip: „Individuals and interactions over processes and tools.“ Schließlich geht es nicht darum, ein Framework anzuwenden, sondern optimale Ergebnisse zu liefern.

Was ist die größte Herausforderung in Deinem Job?

Für mich war es zu Beginn neu, dass ich nunmehr keinen direkten Einfluss auf das Projekt habe, aber mich trotzdem für den Projekterfolg bzw. Teamerfolg verantwortlich fühle und mich durch indirekte Maßnahmen daran beteilige.

Hast Du durch Deine Zertifizierung etwas Neues gelernt?

Ja ich habe viel Neues gelernt. Je intensiver man sich mit der Thematik beschäftigt, desto klarer wird einem, dass man über den Tellerrand hinaus schauen muss. Denn Agilität lässt sich nicht nur in der Softwareentwicklung implementieren. Auch auf andere Strukturen lassen sich agile Prinzipien anwenden. Und je agiler das Umfeld, desto besser können Scrum-Teams arbeiten.

Wie wirst Du Gelerntes bei XITASO umsetzen bzw. was wird sich ändern?

Wie ich gerade schon gesagt habe: agile Projektmanagmentmethoden sind umso effektiver, desto flexibler auch das Umfeld reagieren kann. Deshalb möchte ich bei XITASO dafür sorgen, dass sich nach und nach die komplette Firmenorganisation agil wird. Wir haben natürlich schon einiges in diese Richtung geschafft. Aber das ist eben ein langwieriger Prozess, an dem man kontinuierlich arbeiten muss, um die Prinzipien zu verinnerlichen und zu verbessern. Wir haben schon eine recht hierarchielose Unternehmensstruktur. Dennoch ist es mein Ziel, dass wir noch weniger in festgelegten Teamstrukturen arbeiten. Dafür könnte ich mir gut einen Rotationsmechanismus vorstellen, der dafür sorgt, dass unser interdiszplinäre Verknüpfung unserer einzelnen Bereiche weiter vorangetrieben wird.

Was sind Deine nächsten Schritte?

Gerne würde ich noch die Weiterbildung zum Certified Team Coach absolvieren, um das agile Lebensgefühl bei XITASO zu festigen.