Team-Kollaboration und Homeoffice muss kein Widerspruch sein – unsere Remote-Netiquette

Schon seit mehreren Wochen arbeiten zahlreiche Menschen von zu Hause aus. Genug Zeit, um sowohl gute als auch schlechte Erfahrungen mit der neuen Remote-Situation zu sammeln. Um die Herausforderung Homeoffice auch weiterhin bestmöglich zu meistern, haben wir ein paar Ideen und Tipps gesammelt, die uns die Zusammenarbeit erleichtern: Unsere „Remote-Netiquette“.

Im Zuge der aktuellen Lockerungen beginnen einige Firmen bereits wieder damit, ihre Mitarbeiter zurück an den Firmensitz zu holen. Häufig wird es auch freigestellt, dies eigenverantwortlich zu tun, wenn jemandem zu Hause „die Decke auf den Kopf fällt“. Nichtsdestotrotz wird ein vollständiges Arbeiten aller Mitarbeiter vor Ort in Anbetracht der gegenwärtigen Lage vermutlich noch für eine Weile die Ausnahme darstellen. Der allgemeinen Rückkehr werden auch zukünftig Sicherheitsvorkehrungen wie beispielsweise Abstandsregeln im Weg stehen, die verhindern, dass alle Mitarbeiter gleichzeitig in den Büros vor Ort sein dürfen. Daneben setzt sich aber in vielen Köpfen bereits die Erkenntnis durch, dass ein effizientes Zusammenarbeiten mit Kollegen und in Teams auch remote möglich ist. Die Politik denkt sogar über einen gesetzlichen Anspruch auf Homeoffice nach.

Die Erfahrung zeigt: mit Krisen gehen meist auch langfristige Innovationen und Veränderungen einher. Daher ist es gut möglich, dass sich in Zukunft ein Teil der Arbeit vom Büro in das eigene Arbeitszimmer verlagern wird. Meetings, Vorträge oder gar Workshops werden vermehrt online durchgeführt werden. Das reduziert für viele den Stress des täglichen Pendelns und es ließe sich mit der ein oder anderen Dienstreise auch Zeit, Geld und CO2 sparen.

Bei XITASO entwickeln wir Qualitäts-Software in agilen Teams. Das verlangt enge Zusammenarbeit und schnellen Informationsfluss. Grundlage dafür ist ein Raumkonzept, bei dem Teams beieinander sitzen und so aufgrund der kurzen Wege auch viel voneinander mitbekommen. Daher war auch für uns die breite und konsequente Umstellung auf Homeoffice eine Herausforderung.

Wir möchten euch im Folgenden vorstellen, welche Erfahrungen wir gesammelt haben – im Guten wie im Schlechten – und was wir allen Gleichgesinnten empfehlen können.

Eskalationskonzept bei Fragen oder Informationen an die Kollegen

Gerne wird der Wechsel ins Homeoffice damit begründet, dort konzentriert arbeiten zu können. Das mag noch funktionieren, wenn eine Minderheit von zu Hause aus arbeitet, wird aber zur Herausforderung, wenn das gesamte Team oder ein Großteil davon im Homeoffice sitzt. Ständige Anrufe, Notifications von eingehenden E-Mails und Chat-Nachrichten sabotieren die Fokussierung. Gleichzeitig lebt ein erfolgreiches Team davon, Informationen schnell auszutauschen und Hilfe bei Problemstellungen einfordern zu können. Diese widersprüchlichen Anforderungen lassen sich durch unsere Lösung eines Eskalationskonzeptes in der Praxis aber gut vereinen. Das Prinzip lautet „störe nur, wenn es dringend ist“ und muss von jedem Team in Abhängigkeit von Termindruck, persönlichen Bedürfnissen und technischen Voraussetzungen individuell definiert werden. Das erfordert von jedem ein Mitdenken und eine Einschätzung des eigenen Problems auf Basis einer gemeinsamen Übereinkunft. Sobald man ein paar einfache Regeln befolgt, klappt die Balance zwischen Kommunikation und Ruhe aber ausgesprochen gut.